Der Protest in Taipeh geht in die zweite Woche. Am Dienstag vor einer Woche, dem 18. März, drang eine Gruppe von Aktivisten in den legislativen Yuan, das Parlament, Taiwans ein und verbarrikadiert sich nun schon seit einer Woche im Parlamentssaal. Unterstützt wird ihr Engagement dabei von Protestierenden, die die Straßen rund um das Gebäude besetzen.
Der Protest geht weiter
Am sechsten Tag der Sonnenblumenrevolution zeigt sich endlich die Sonne über Taipeh. Der Protest zieht immer mehr Journalisten, immer mehr Schaulustige – und immer mehr Protestierende an. Es sind nach wie vor überwiegend junge Menschen, Schüler*innen, Studierende, Eltern mit Kleinkindern. Sie sitzen in Gruppen auf dem Boden, mit Sonnenblumen in den Händen und Spruchbändern um …
Voller Geduld gemeinsam auf die Barrikaden
Die taiwanesische Art des Protests für Demokratie, Mitbestimmung und Unabhängigkeit Am Dienstag, den 18. März 2014, besetzten mehrere Hundert taiwanesische Studierende den legislativen Yuan, das Parlamentsgebäude, in der Landeshauptstadt Taipeh. Auslöser hierfür war ein seit einigen Monaten geplantes Handelsabkommen mit China, das es Investoren beider Länder erleichtern soll, im anderen Land in verschiedene Arbeitsbereiche einzusteigen.
Von Hahnenkämpfen und dem europäischen Flickenteppich
Als ich einer Freundin neulich erzählte, ich müsse mal wieder über europäische Identität und meine Identifikation mit Europa schreiben, reagierte sie überrascht: „Bei allem Respekt, Marie – schon wieder? Ist da nicht schon alles gesagt?“ Natürlich nicht. Ich lebe seit einigen Wochen in Asien und habe mich langsam daran gewöhnt, dass alles ganz und gar …
Gefühle und Meinungen
Ich wurde gestern in meinen Vorurteilen bestätigt. Was heißt Vorurteile – ich wurde in dem bestätigt, was ich aus Zentraleuropa kommend beobachtet und insgeheim und nur für mich etwas verurteilt hatte. Gestern traf ich mich mit einem jungen japanischen Studenten. Wir aßen Unmengen japanischer Köstlichkeiten aus Sardinen und tranken Sake in verschiedenen Versionen (und zahlten …
Okinawa und das Glück im Unglück
Ich habe 4 Tage auf Okinawa, der südlichsten Insel Japans, verbracht. Ich quartierte mich in Naha, der Hauptstadt, bei einem Couchsurfer ein, litt unter meiner Katzenhaarallerge und versuchte, mich vor dem kalten Regen, der vor der Haustür auf mich wartete, zu verkriechen. Dabei war ich allerdings unglaublich produktiv, denn die lockeren Schwingungen, die vom Pazifik …
Ein Reisetagebuch: Taipeh
Die Woche, die ich in Taipeh verbracht habe, habe ich oft meine Kamera im Hostel gelassen, um mir mehr Zeit zu nehmen, durch die Augen und nicht durch eine Linse zu bewundern, doch ich bin nie ohne Zettel und Stift aus dem Haus gegangen. Und so habe ich versucht, so viele Eindrücke wie möglich niederzuschreiben, …
Hingabe und Perfektion
Die japanische Kleinkunst ist außerordentlich ausgeprägt. Unsereins rafft sich zu Ostereierbemalung und Weihnachtssternebasteln auf, hier steht hinter jedem Hobby eine Philosophie.
Toiletten und Türen
Es sind die verrücktesten Dinge, die mich hier in Japan in ihren Bann ziehen. Zum Beispiel die Toiletten. Japanische Toiletten sind eine faszinierende Sache.
Ich, Marie, Studentin, Europäerin
Ich wurde einmal von einem jungen Mann – es war kein Freund und es sollte auch keiner werden – gefragt, wie ich mich als Europäerin fühlen könne. Identität meinte er, brauche doch einen gewissen Grad mit Akzeptanz dessen, mit dem man sich identifizieren würde.